Nachhaltigkeitsstrategien in Amateurvereinen / Nachhaltige Sportvereine
Amateurvereine spielen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Sie bieten Gemeinschaft, fördern den Sport und tragen zur Integration bei. Doch auch sie stehen vor Herausforderungen: steigende Betriebskosten, wachsender Druck zur Nachhaltigkeit und das Gewinnen von Engagierten. Mit durchdachten Nachhaltigkeitsstrategien können Amateurvereine nicht nur ihre Strukturen verbessern, sondern auch Vorbilder für ihre Mitglieder und die Gemeinschaft werden. In diesem Artikel zeigen wir euch, warum und wie strategische Nachhaltigkeit im Amateurverein funktioniert.

Nachhaltigkeit ist mehr als nur Umweltschutz. Es geht um eine effiziente Nutzung von Ressourcen, um zukunftsfähige Strukturen und um eine Vorbildfunktion in der Gemeinschaft. Gerade Amateurvereine profitieren von Nachhaltigkeitsstrategien, da sie Kosten sparen, Mitglieder motivieren und ihre Außenwirkung stärken können. Eine klare Strategie schafft Orientierung und hilft, Herausforderungen wie steigende Energiekosten oder den Bedarf an Freiwilligen systematisch anzugehen.
Vorteile von Nachhaltigkeitsstrategien euren Amateurvereine
- Systematische Ressourcenplanung: Nachhaltigkeitsstrategien ermöglichen eine gezielte Analyse und Optimierung von Ressourcen wie Energie, Wasser und Materialien, wodurch ineffiziente Strukturen aufgedeckt und verbessert werden können.
- Langfristige Stabilität: Durch die Integration nachhaltiger Ansätze in die Vereinsstrukturen werden langfristige Lösungen geschaffen, die unabhängig von kurzfristigen Trends oder Herausforderungen Bestand haben.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Nachhaltigkeitsstrategien fördern eine zukunftsorientierte Denkweise, die es Vereinen erleichtert, auf gesellschaftliche und regulatorische Veränderungen flexibel zu reagieren.
- Effiziente Entscheidungsprozesse: Mit einer klaren Strategie können Entscheidungsprozesse strukturierter gestaltet und Prioritäten besser gesetzt werden, was die Vereinsarbeit insgesamt effizienter macht.
- Stärkere Außenwirkung: Vereine mit klar definierten Nachhaltigkeitszielen präsentieren sich als moderne, verantwortungsbewusste Organisationen, die leichter Partner, Förderer und Mitglieder gewinnen können.
Ihr steht erst ganz am Anfang? Kein Problem – auch mit kleineren Projekten und Maßnahmen könnt ihr bereits viel erreichen!
- Kostenreduktion: Durch energieeffiziente Maßnahmen und einsparende Ressourcennutzung können laufende Kosten wie Strom und Wasser erheblich gesenkt werden.
- Erste Maßnahmen zum Umweltschutz: Ihr seid euch des Klimawandels bewusst und zeigt, dass auch Sportvereine betroffen sind. Ihr macht euch auf den Weg, um Verantwortung zu übernehmen.
- Vorbildfunktion: Gleichzeitig könnt ihr andere inspirieren und motivieren, sich ebenfalls für Nachhaltigkeit einzusetzen.
- Mitgliederbindung: Nachhaltige Maßnahmen können das Interesse eurer Mitglieder wecken, euer Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation eurer Mitglieder mit dem Verein stärken.
- Fördermöglichkeiten: Nachhaltige Projekte eröffnen euch neue Chancen zur Finanzierung, da Fördergelder und Sponsoren zunehmend auf Nachhaltigkeit Wert legen.

Nachhaltigkeitsstrategien: So startet ihr im Amateurverein
Ihr habt euch also dazu entschlossen, Nachhaltigkeit strukturierter und langfristiger angehen zu wollen? Großartig! Wir haben euch einen ungefähren Ablauf zur Nachhaltigkeitsstrategieentwicklung zusammengeschrieben. Natürlich hängt dieser Ablauf von eurer Ausgangslage ab – er kann euch jedoch eine gute Orientierung geben.
0. Arbeitsgruppe gründen
Gründet eine AG Nachhaltigkeit mit interessierten Personen, die das Thema Nachhaltigkeit mitgestalten wollen. Je mehr Schultern es zur Verteilung der Aufgaben gibt, desto besser.
1. Analyse des Status quo
Startet mit einer Bestandsaufnahme: Wie hoch sind eure Energie- und Wasserverbräuche? Wo könnt ihr Abfälle reduzieren? Identifiziert Schwachstellen und Potentiale. Hilfreich sind am Anfang Tools und Plattformen, wie z.B. den Selbsttest für Sportvereine
2. Vision entwickeln & Ziele setzen
Überlegt euch: Wie sieht euer Sportverein wünschenswerterweise in Zukunft aus? Wo wollt ihr hin? Legt realistische Ziele fest, zum Beispiel die Reduzierung des Energieverbrauchs um X% innerhalb von X Jahren – seid so konkret wie möglich! Um Verbindlichkeit zu schaffen, nehmt Nachhaltigkeit in eure Statuten auf.
3. Maßnahmen planen
Entwickelt konkrete Maßnahmen, die die Erreichung eurer Ziele ermöglicht. Beachtet finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen,
4. Mitglieder einbinden
Nachhaltigkeit lebt von der Gemeinschaft. Startet Aktionen wie Müllsammelaktionen oder Workshops zu Umweltthemen, um eure Mitglieder neugierig zu machen. Sucht weitere Verbündete und Interessierte, die euch unterstützen und mitmachen wollen (das kann natürlich auch weitaus früher stattfinden bzw. parallel laufen).
5. Fördermittel nutzen
Informiert euch über regionale, nationale oder europäische Förderprogramme. Viele Projekte, wie die energetische Sanierung von Vereinsgebäuden, werden finanziell unterstützt. Fördermöglichkeiten für Sportvereine in Österreich findet ihr z.B. hier!
6. Langfristige Kommunikation etablieren
Zeigt euren Mitgliedern und der Öffentlichkeit regelmäßig, was ihr erreicht habt. Nutzt Social Media, Vereinszeitungen oder Veranstaltungen, um eure echten Fortschritte sichtbar zu machen!

Nachhaltigkeit als Chance für Amateurvereine
Nachhaltigkeit im Sportverein ist eine Herausforderung, aber auch eine Riesenchance. Mit klaren Strategien könnt ihr Kosten senken, Mitglieder begeistern und eure Strukturen modernisieren. Gleichzeitig leistet ihr einen wertvollen Beitrag und zeigt, dass auch kleine Vereine Großes bewegen können. Startet noch heute und macht euren Verein fit für die Zukunft!
Ihr wollt euch als Verein Nachhaltigkeit widmen und braucht Unterstützung? move4sustainability bietet Workshops an, die euch fit für Nachhaltigkeit machen.
Oder ihr wollte euch strategischer aufstellen und braucht an der ein oder anderen Stelle Begleitung? Wir helfen euch – jetzt unverbindlich anfragen.

Julia ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Nachhaltigkeitsbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit darin bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.