Sport bei Hitze: Tipps / Sport und Klimakrise

Julia Wlasak Kategorie: Nachhaltiger Sport Jun 29
Reading Time: 4 minutes

Endlich Sommer! Die einen freuen sich auf Freibad, Beachvolleyball und Eis. Andere fürchten Waldbrände, Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Klimakrise zeigt sich in den letzten Jahren immer deutlicher. Sie belastet die Natur ebenso wie unseren Körper. Welche Rolle die Klimakrise im Sport spielt und wie wir Athlet*innen uns bei Hitze im Sommer schützen können, erfährst du in diesem Artikel!

Klimawandel und Sport

Im Winter haben wir kaum noch natürlichen Schnee in den Skigebieten und im Sommer werden Fußballstadien klimatisiert. Der Klimawandel macht sich im Sport stark bemerkbar. Das erfordert eine Anpassung des Verhaltens von uns Athlet*innen, aber auch vom Sport selbst. Einige Sportverbände kritisieren bereits, dass die Sportler*innen besser geschützt werden müssen und beispielsweise ein Marathon in die frühen Morgenstunden verlegt werden muss, wenn hohe Temperaturen zu erwarten sind. Außerdem wird gerade im Profisport extrem darauf geachtet, dass genügend Möglichkeiten zur Abkühlung und Versorgung mit Wasser gewährleistet ist.

Aber auch Hobbysportler*innen sind von der Hitze betroffen. Leider hört man immer wieder, dass Menschen beim Sport zusammenbrechen, einen Hitzschlag erleiden oder sogar am Hitzetod sterben. Diese Fälle sind zwar selten, aber man sollte sie nicht verschweigen. Und es ist wichtig zu betonen, dass das nicht bedeutet, dass man im Sommer auf Sport mit all seinen positiven Effekten verzichten muss. Sport bei Hitze ist möglich, wenn man ein paar Dinge berücksichtigt, um sich zu schützen.

Tipps für Sport bei Hitze

Wer auch bei hohen Temperaturen draußen aktiv sein will, sollte zur Sicherheit ein paar Maßnahmen ergreifen:

  1. Uhrzeit: Gerade im Hochsommer sollte man versuchen früh morgens (Trainingsende vor 11 Uhr) oder spät abends (Beginn nach 18 Uhr) Sport zu treiben.
  2. Kleidung: Am besten trägt man luftige, helle Kleidung aus Baumwolle, denn Funktionskleidung nimmt den Schweiß von der Haut auf, den der Körper zur Kühlung braucht. Den Kopf sollte man außerdem mit einer Kappe (ggf. nass) und einer Sonnenbrille schützen.
  3. Sonnencreme: Um Hautkrebs vorzubeugen ist Sonnencreme enorm wichtig. Nachhaltige Produkte gibt es beispielsweise von Eco Elio. Durch Schwitzen geht der Schutz mit der Zeit leider verloren, daher denke daran dich regelmäßig neu ein zu cremen.
  4. Flüssigkeit: Schweiß führt außerdem dazu, dass dein Körper Wasser und Salz verliert. Gleicht man diesen Verlust nicht aus, kann der Körper die Temperatur nicht mehr richtig regulieren oder es kann zu Krämpfen kommen. Daher sollte man an heißen Tagen bereits trinken bevor man Durst bekommt und gerade bei Kindern besonders darauf achten, dass sie genügend Wasser trinken. Um den Elektrolythaushalt ausreichend aufzufüllen, wird außerdem empfohlen eine Prise Salz in das Wasser zu mischen und gerade bei langen Belastungen sollte man die Flüssigkeitszufuhr genau planen und überwachen. Wer sich nach dem Sport kalt abduschen möchte, sollte lieber lauwarmes Wasser verwenden und es langsam angehen, da zu kaltes Wasser Stress für den Körper bedeutet und dazu führt, dass der Körper sich aufheizen möchte.
  5. Schatten: Sport bei Hitze kann im schattigen Wald viel angenehmer sein als auf freier Fläche oder in der Stadt, wo die warme Luft zwischen den Häusern steht. Außerdem ist gerade an warmen Tagen die Feinstaub- und Ozonbelastung an Straßen viel höher und Ausdauersportler*innen laufen Gefahr Asthma oder andere Lungen- und Atemwegserkrankungen zu bekommen. Ein Ausflug in den Wald lohnt sich also definitiv.
  6. Aktivität: Es empfiehlt sich an heißen Tagen keine intensiven Trainingsprogramme durchzuführen. Schwimmen ist natürlich eine naheliegende Möglichkeit für Sport bei Hitze. Aber auch hier sollte man die Intensität der Sonne auf dem Kopf und der Haut nicht unterschätzen. Regelmäßig zu trinken, sich mit Sonnencreme einzucremen und zwischendurch Schatten aufzusuchen ist auch hier sehr wichtig.
  7. Warnsignale: Warnsignale des Körpers während Sport bei Hitze sollte man definitiv ernst nehmen. Hat man beispielsweise einen hochroten Kopf, aber ein weißes Dreieck zwischen Nase und den Mundwinkeln, empfindet man Schwindel, Übelkeit oder bemerkt, dass der Körper keinen Schweiß mehr produziert, dann sollte man diese Signale nicht ignorieren und den Körper unbedingt langsam abkühlen. Weitere Hinweise zu Überhitzen/Hitzeschlag findest du hier.

Klimawandel und Sport: Was Sportler*innen für Klimaschutz tun können

Sport bei Hitze oder Skifahren ohne Schnee. Die Klimakrise schränkt den Sport ein. Aber jede*r Sportler*in kann einen Beitrag leisten, um diesen Effekt nicht weiter zu verstärken. Angefangen bei der Fahrt zum Training, über die Trainingskleidung bis hin zur Bewässerung von Sportanlagen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um für mehr Nachhaltigkeit im Sport zu sorgen. Sports for Future geht mit gutem Beispiel voran und auch die Ecoathletes zeigen, wie wir Sportler*innen zu Vorbildern im Umgang mit der Klimakrise werden können.

Nina und Julia von move4sustainability

Portrait

Julia ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Nachhaltigkeitsbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit darin bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.

FAQs:

Was hat die Klimakrise mit Sport zu tun?

Einerseits trägt der Sport z.B. durch den Bau von Stadien, die Herstellung von Sportkleidung und vieles mehr zum Klimawandel bei. Andererseits bekommt er z.B. durch starke Hitze oder Extremwetterereignisse auch die Folgen zu spüren. Der Zusammenhang zwischen Sport und Klimakrise ist daher nicht zu leugnen. 

Welche Tipps für Sport bei Hitze gibt es? 

Am besten legt man die Sporteinheiten in die frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden. Viel trinken, luftige und helle Kleidung sowie eine Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnencreme dürfen auch nicht fehlen. 

Was können Sportler*innen für Klimaschutz tun?

Sporttreibende können für Klimaschutz im Sport bewusst einkaufen und sich ernähren (langlebige oder gebrauchte Sportartikel, pflanzenbasierte Sporternährung) und ihre Mobilität umdenken (Fahrgemeinschaften bilden, Fahrrad oder ÖPNV nutzen). Sportorganisationen können ihre Sportevents nachhaltig ausrichten (veganes/vegetarisches Catering, kein Einweggeschirr, papierlose Eventinformationen, vorhandene Sportstätten nutzen) oder Vereinsflächen nachhaltig gestalten (Grünflächen für Biodiversität, Grauwasser zur Bewässerung, weniger Flächenversiegelung).

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