Klimaschutz im Sport / CO2-Emissionen messen, vermeiden und reduzieren im Sport

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Sport schadet auf unterschiedliche Weise der Umwelt und dem Klima. Das bedeutet, dass es auch hier dringenden Handlungsbedarf gibt, um zum Klimaschutz beizutragen. In diesem Artikel erfahrt ihr, was hinter dem Begriff CO2-Budget steckt und wie der Sport dazu beitragen kann, seine CO2 -Emissionen zu messen, zu vermeiden und zu reduzieren. 

CO2-Budget 

Das CO2-Budget ist im Grunde die Menge an CO2, die weltweit noch emittiert werden “darf”, damit das 1,5°C Ziel bzw. das 2°C Ziel erreicht werden kann. Das 1,5-Grad-Limit ist ein Klimaschutzziel aus dem Pariser Abkommen von 2015, das 195 Länder vereinbart haben. Es zielt darauf ab, die globale Erwärmung auf unter 2 Grad, idealerweise auf 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, um extreme Klimaveränderungen zu verhindern.

Maßgeblich dafür, ob diese Ziele erreicht werden können, ist die Höhe der Treibhausgasemissionen. 

Das CO2-Budget im Januar 2023 für 1,5°C Erwärmung betrug noch 250 Gigatonnen CO2. Beim aktuellen jährlichen Verbrauch von circa 40 Gigatonnen wäre dies also noch vor 2030 aufgebraucht. Um relativ sicher das 2°C Ziel zu erreichen dürften wir noch circa 12 Jahre, also bis 2035, so weiter leben wie aktuell. Diese Berechnungen zeigen, wie wichtig es ist radikale Veränderungen einzuleiten und schnellstmöglich auf Netto-Null Emissionen zu kommen, damit das CO2-Budget nicht überschritten wird. Um das zu erreichen ist zum Beispiel ein Ausstieg aus fossilen Energieträgern und eine Veränderung der Landnutzung dringend notwendig. 

Auch der Earth Overshoot Day, der anzeigt, an welchem Tag im Jahr die Ressourcen aufgebraucht sind, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann, demonstriert, dass wir die planetaren Grenzen extrem auslasten. Im Jahr 2023 war der Earth Overshoot Day am 2. August. Ebenso wie das CO2-Budget zeigt uns dieser Wert, wie wichtig es ist alle Hebel in Bewegung zu setzen, um für das Klima Emissionen und Ressourcenverbrauch drastisch zu reduzieren. Das gilt auch für den Sport. Denn auch der Sport bleibt von den Folgen des Klimawandels nicht verschont. Klimaschutz im Sport ist daher wichtiger denn je. 

Klimaschutz im Sport 

Obwohl die Erwärmung in Folge der Emissionen erst zeitverzögert eintritt, merken wir bereits jetzt, wie der Klimawandel den Sport bedroht. Im Sommer erfordert Sport bei Hitze immer mehr Maßnahmen, um die eigene Gesundheit zu schützen.  Im Winter fehlt dafür häufig ausreichend natürlicher Schnee, um noch Skifahren gehen zu können. Auch der Kanusport kämpft mit Folgen des Klimawandels wie beispielsweise Überschwemmungen, die Vereinsgebäude bedrohen oder schlechtere Wasserqualität, die die Gesundheit der SportlerInnen gefährdet. 

Klimaschutz im Sport und Klimaschutz im Sportverein sind daher besonders wichtig. Je nach Sportart gibt es hierfür zahlreiche verschiedene Möglichkeiten. In unserem Blogartikel zu nachhaltigen Ballsportarten findet ihr Beispiele wie Vereine durch eigene Energieerzeugung oder Upcycling den Anfang machen. Auch die Deutsche Eishockey Liga nimmt sich der Herausforderung Klimaschutz im Sport an. Bis 2040 will die Liga komplett klimaneutral werden. Bei einer Bestandsaufnahme haben Eishockey Vereine festgestellt, dass die Beheizung der Halle oder das Herunterkühlen der Eisfläche gar nicht den meisten Schaden anrichten. Als Haupttreiber für Emissionen wurde die Anreise von Fans identifiziert. 

Die aktuellen Emissionen zu kennen und die Haupttreiber zu identifizieren ist der perfekte Start, um sinnvoll Klimaschutz im Sportverein anzugehen. Mit dem CO2-Rechner für Sportvereine von myClimate bekommt man hierfür das passende Tool kostenlos zur Verfügung gestellt. 

CO2-Rechner für Sportvereine 

Im Sommer 2023 wurde der CO2-Rechner für Sportvereine von Sports for Future in Zusammenarbeit mit myClimate, dem Freiburger Kreis und dem TSC Eintracht Dortmund veröffentlicht. CO2-Rechner im Sport können helfen die aktuellen Emissionen zu ermitteln und Fortschritte über die Zeit hinweg zu beobachten. CO2-Rechner im Sport erfassen Daten über Mobilität, Veranstaltungen, Energie-, Wasserverbrauch und Müllproduktion. Auch wenn nicht alle Daten von Beginn an vorhanden sind, kann man mit Schätzwerten arbeiten und über die Jahre hinweg immer genauer die CO2 Bilanz des Vereins ermitteln. Mit der Identifizierung der größten Treiber können dann gezielt Maßnahmen ergriffen werden. CO2-Rechner im Sport schlagen hierfür verschiedene Handlungsmöglichkeiten vor. 

Bei der ersten öffentlichen Vorstellung hat sich bereits gezeigt, wie dringend notwendig dieses Tool für den Klimaschutz im Sport war und wie groß das Interesse unter Sportvereinen ist. Der Rechner wurde für eine breite Masse von Sportarten, also für viele verschiedene Sportvereine mit sehr unterschiedlichen Anforderungen und Herausforderungen konzipiert, um Klimaschutz im Sportverein mit quantifizierbaren Daten zu unterstützen. 

Mit einer weiteren Version vom CO2-Rechner im Sport, speziell für den Amateurfußball gibt es jetzt auch ein Tool, das konkret auf die Herausforderungen von Fußballvereinen eingeht. Aktuell befindet er sich noch in der Testphase, an der 10 Vereine, wie unter anderem der FC Internationale Berlin, teilnehmen. Mit dem Feedback der Tester soll das Tool noch verbessert werden, damit es den Klimaschutz im Sportverein schlussendlich bestmöglich vorantreiben kann.  Im Dezember 2023 soll der CO2-Rechner dann veröffentlicht werden. Ähnlich zum allgemeinen CO2-Rechner im Sport werden hierbei Daten zum Mobilitätsverhalten, zu Veranstaltungen, zum Energieverbrauch oder zu Teamfahrten erfasst. Mit seinem niederschwelligen Zugang soll er Klimaschutz im Sport erleichtern, indem er Vereinen Reduktionspotentiale aufzeigt, Empfehlungen gibt und ihnen dabei hilft sich zukunftssicher aufzustellen. 

Wie man den Anfang für Klimaschutz im Sportverein macht, spielt keine Rolle. Entscheidend ist, dass man anfängt. Die Bilanzierung mit dem Rechner ist hierfür sicher ein geeigneter Startpunkt, da der Aufwand sehr gering ist und es keinerlei Kosten mit sich bringt. 

FAQs:

Was ist Klimaschutz im Sport?

Klimaschutz im Sport bedeutet zum Beispiel, Emissionen zu minimieren und Ressourcen zu schonen. Es bedeutet, die Umwelt zu respektieren und verantwortungsvoll Sport zu treiben. Damit kann dem Klimawandel und auch seinen Folgen entgegengewirkt werden. 

Was können Sportvereine für Klimaschutz im Sport tun?

Mit einem Umdenken im Bereich Mobilität kann Klimaschutz im Sportverein beispielsweise umgesetzt werden. Auch Solarpaneele auf dem Vereinsdach oder ökologisch nachhaltige Vereinskleidung können zu Klimaschutz im Sport beitragen. Wichtig ist es, die eigenen Emissionen zu messen, gleich im Vorfeld zu vermeiden und zu reduzieren.

Wie CO2 berechnen Sportverein? 

Zur Berechnung des CO2 Abdrucks eines Sportvereins eignet sich der CO2-Rechner von myClimate. Damit können Vereine die größten Treiber für Emissionen identifizieren und erhalten Vorschläge für Maßnahmen, um umweltfreundlicher zu werden. Auch bei Vereinen, denen nicht alle Informationen zur Verfügung stehen lässt, sich CO2-Abdruck mithilfe von Schätzwerten ermitteln.